In unserem Beitrag über die Gefahr von Zecken für dein Pferd haben wir bereits kurz einige Krankheiten beschrieben, die ein Zeckenbiss auslösen kann. Heute wollen wir uns mit einer dieser Gefahren nochmal etwas detaillierter befassen, nämlich mit der Borreliose.
Diese Krankheit wird durch Bakterien übertragen, die bei einem Zeckenbiss in den Pferdekörper gelangen. In diesem Blogbeitrag wollen wir auf die Symptome, die Behandlungsmethoden und die Vorsorge gegen Borreliose eingehen.
Symptome
Eine Borreliose durchläuft verschiedene Stadien, bis sie wirklich gefährlich wird. Jedes dieser Stadien hat bestimmte Symptome. Leider werden die meisten Fälle von Borreliose erst erkannt, wenn es bereits zu spät ist und die Krankheit chronisch geworden ist. Grundsätzlich gilt, je früher du oder der Tierarzt eine Borreliose erkennt, desto besser stehen die Heilungschancen.
Am Anfang einer Infektion steht immer der Stich durch eine Zecke oder einen anderen Überträger. Direkt nach einem Stich und der Infektion mit den Bakterien entzündet sich die betroffene Stelle. Es kommt zu einer Rötung der Haut, die man leider oft nicht sieht. Besonders bei Pferden mit sehr langem oder dichten Fell fallen diese Stellen nicht auf, wenn man nicht aktiv danach sucht. Jedoch reagieren manche Pferde mit Unruheerscheinungen, da die betroffene Stelle für das Pferd unangenehm sein kann. Das sollte für dich ein Grund sein, dir dein Pferd genau anzusehen.
Nach der Infektion breiten sich die Bakterien dann im Pferdekörper aus. Sie bewegen sich selbst fort und können so auch in weniger durchblutetes Gewebe eindringen. Dies, und die Tatsache, dass sie in einen inaktiven Zustand verfallen können, macht sie sehr schwer nachweisbar und auch sehr resistent gegen Antibiotika.
Ab diesem Zeitpunkt werden die Symptome schwerwiegender und eher erkennbar. Dazu gehören unter anderem Fieber, Antriebs– und Apptetitlosigkeit. Darüber hinaus haben Tierärzte folgende Symptome schon beobachtet:
- Schwellung und Steifheit der Gelenke bzw. der Gliedmaßen
- Muskelverspannungen
- Verschieden Augenerkrankungen
- Überempfindlichkeit und Entzündungen der Haut
- Kolik oder kolikähnliche Symptome
- Anfälligkeit für Allergien und Krankheiten durch Schwächung des Immunsystems
- Organerkrankungen (Herz, Nieren, Leber)
Leider ist keines dieser Symptome besonders spezifisch für Borreliose und daher wird die Krankheit auch oft nicht erkannt, oder der Tierarzt stellt erst eine andere Diagnose. Oft schlagen die Behandlungsmethoden dann nicht an, was oft zu Ratlosigkeit führt, da nichts zu funktionieren scheint.
Wenn dies zu lange so geht, dann kann die Borreliose chronisch werden. Nun ist die Krankheit so weit fortgeschritten, dass sie das Nervensystem und weitere Organe angreift. Folgen davon sind Verhaltensstörungen wie z.B. Aggressivität, Nervosität, Teilnahmslosigkeit oder „Headshaking„. Der Befall der Organe führt z.B. zu Herzmuskelstörungen.
Ab diesem Punkt diagnostizieren Tierärzte die Krankheit dann durch bestimmte Untersuchungen meist korrekt. Leider ist es dann oft zu spät. Wenn die Krankheit einmal chronisch geworden ist, stehen die Heilungschancen nicht mehr sehr gut. Du musst dich in diesem Fall auf eine lange Therapie einstellen, deren Erfolg nicht sicher ist.
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Maßnahmen
Das erste, was du bei einem Verdacht auf Borreliose tun solltest, ist natürlich den Tierarzt zu verständigen. Sprecht euch ab und erzähle alles, was dir aufgefallen ist. Wenn die Krankheit festgestellt ist, erfolgt dann eine Therapie mit Antibiotika.
Befindet sich dein Pferd bereits im chronischen Stadium, wird diese Therapie sehr lange dauern und vielleicht niemals vollständig zu einer Heilung führen. Da die Bakterien inaktiv bleiben können, kann es immer wieder zu späteren Ausbrüchen der Krankheit kommen.
Während der Therapie können die Antibiotika die Darmflora durcheinander bringen. Daher ist eine gute und gesunde Fütterung das A und O. Achte auf eine natürliche Ernährung, die den Stoffwechsel anregt.
Wenn dein Pferd einen Schub hat, also wenn die Krankheit wieder einen Ausbruch hat, solltest du dem Tier viel Ruhe und frische Luft gönnen und so wenig Stress wie möglich aussetzen. Passe dein Training daher auch dahingehend an.
Vorsorge
Das beste, was du als vorbeugende Maßnahme für dein Pferd tun kannst ist, es regelmäßig nach Zecken abzusuchen. Wenn möglich, solltest du das jeden Tag tun und in deine Putzroutine einbauen. Suche hierbei auch besonders die schwer sichtbaren Stellen ab, wo man sonst nicht hinsehen würde. Gerade hier fühlen sich Zecken meist sehr wohl und ungestört. Was du machen kannst, um einen Zeckenbiss zu vermeiden und was du tun musst, wenn du eine Zecke entdeckt hast, kannst du in unserem letzen Blogartikel zum Thema Zecken nachlesen.
Zusätzlich gibt es seit einiger Zeit einen Impfstoff gegen Borreliose. Ob diese Impfung für dein Pferd in Frage kommt oder nicht, solltest du mit deinem Tierarzt absprechen.
Doch das allerwichtigste ist: Sieh hin! Schau dir dein Pferd genau an, nicht nur den Körper, sondern auch das Verhalten. Wenn du Auffälligkeiten feststellst, dann setze dich mit dem Tierarzt in Verbindung. Und da du nun weißt, dass du eine Borreliose immer in die Liste der Möglichen Ursachen einbeziehen solltest, kannst du nun hoffentlich deinem Pferd in diesem Falle möglichst frühzeitig helfen.
Weiterführende Links:
https://www.vdtt.org/redaktionelles/295-borreliose-beim-pferd
https://www.tiergesund.de/krankheiten/pferd/borreliose
https://www.kristallkraft-pferdefutter.de/blog/eine-borreliose-beim-pferd-erkennen-und-behandeln/
https://www.natural-horse-care.com/pferdekrankheiten/borreliose-pferd/
https://www.lz-gesundheitsreport.de/tierwelt/borreliose-beim-pferd-das-muessen-sie-wissen/