Herzlich Willkommen zu unserem ersten Blogbeitrag in unserer neuen Serie, in der wir die unterschiedlichen Vitalwerte deines Pferdes erläutern. Los geht es heute mit einem der grundlegendsten Messwerte, dem Puls beim Pferd.

Was der Puls beim Pferd dir verrät

Sowohl beim Menschen, also auch beim Pferd wird mit jedem Herzschlag Blut durch den Körper gepumpt. Die Anzahl dieser Schläge, die Herzschlagfrequenz, bezeichnet man allgemein auch als Puls. Oft gibt man diese Frequenz über einen Zeitraum von einer Minute an. Bei einem gesunden, erwachsenen Pferd beträgt diese Frequenz im Ruhezustand etwa 28 bis 40 Schläge pro Minute. Dies nennt man „Ruhepuls„. 

Ein deutlich höherer oder niedrigerer Wert im Ruhezustand deutet meist auf gesundheitliche Probleme hin.

Doch der Puls beim Pferd kann dir noch viel mehr Informationen über den Gesundheitszustand liefern.

 

Auch wenn die Anzahl der Schläge in einer Minute im normalen Bereich liegen, solltest du darauf achten, wie regelmäßig sie sind. Gibt es Aussetzer zwischen zwei Schlägen? Sind die Abstände generell sehr unterschiedlich? Dies können Anzeichen dafür sein, dass irgendetwas nicht stimmt.

Mit der Härte des Pulses ist gemeint, wie sehr du den Druck pro Herzschlag fühlen kannst. Ist die Stelle, an der du den Puls fühlst einfach oder schwer zu ertasten?  Sowohl ein zu stark fühlbarer als auch ein kaum wahrnehmbarer Puls können Anzeichen für Herz-Kreislaufprobleme sein. 

Warum du den Puls deines Pferdes kennen solltest

Nun weißt du, was ein auffälliger Puls beim Pferd ist.

Doch reicht das nicht? Nein! Denn diese Richtwerte sind sehr allgemein und jedes Pferd ist unterschiedlich. Daher empfehlen wir dir auf jeden Fall, die Normalwerte individuell für dein Pferd zu messen. Diese Messung solltest du regelmäßig wiederholen und dokumentieren. Denn was für das eine Pferd normal ist, kann für ein anderes schon auf eine Erkankung hindeuten. Den Normalwert zu kennen hilft dir und dem Tierarzt, die Gesundheit des Tieres besser einzuschätzen.

Bei hoher Anstrengung, wie z.B. beim Training, steigt natürlich der Puls deines Pferdes. Deshalb solltest du nicht nur den Ruhepuls, sondern auch die Herzfrequenz direkt nach dieser Belastung messen. Dies nennt man den „Trainingspuls„. Richtwert  hierfür sind ca. 100 bis 120 Schläge pro Minute. Jedoch kann die Frequenz bei Hochleistungssport auch bis zu 200 Schläge pro Minute betragen. 

Neben den Messwerten für Ruhepuls und Trainingspuls ist auch der Übergang dazwischen wichtig. Ist der Trainingspuls nach einer Ruhepause wieder auf einen Wert nahe dem Ruhepuls gesunken? Wenn nicht, dann kann dies ebenfalls ein Anzeichen für gesundheitliche Probleme sein. 

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Was du bei Auffälligkeiten tun kannst

Du hast nun eine Auffälligkeit beim Puls deines Pferdes festgestellt. Was kannst du nun tun?

Auf jeden Fall solltest du den Tierarzt informieren. Doch bis zum Eintreffen kann viel Zeit vergehen. Daher solltest du dir Gedanken machen, woher die Auffälligkeit kommen könnte. Hierdazu ein paar beispielhafte Leitfragen:

  • Was hat dein Pferd zuletzt gemacht?
  • Hat sich dein Pferd sehr angestrengt oder habt ihr zusammen trainiert?
  • Stand dein Pferd in der prallen Sonne oder in der Kälte?
  • Wurden deinem Pferd in letzter Zeit Medikamente verabreicht?

Wenn du eine mögliche Ursache identifiziert hast, dann solltest du geeignete Gegenmaßnahmen vornehmen. Damit kannst du die Wartezeit sinnvoll überbrücken.

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