Du kennst das sicher: Du hast dir gerade neue Schuhe gekauft und musst sie nun erstmal einlaufen. Der Schuh drückt in der Hacke und am nächsten Tag hast du eine Blase am Fuß. Das kann ganz schön weh tun. Ähnlich geht es deinem Pferd, wenn es eine Druckstelle hat. Wie diese Druckstellen beim Pferd entstehen, und was du tun kannst, wenn du eine entdeckst, das erfährst du in diesem Blogartikel.

Druckstellen beim Pferd

Was sind Druckstellen beim Pferd?

Eine Druckstelle entsteht dann, wenn die Haut deines Pferdes durch ungleichmäßigen Druck zusammengequetscht wird. Dieser Druck ist nicht nur unangenehm für dein Pferd sondern kann auch schlimmere Folgen haben.

Einige typische Ursachen von Druckstellen beim Pferd sind:

  • Zu enger Sattel, der drückt
  • Zu lockerer Sattel, der scheuert
  • Falten in der Satteldecke
  • Ungleichmäßiger Druck durch schlechten Sitz des Reiters

Doch wie erkennst du so eine Druckstelle? Es gibt ein paar charakteristische Erkennungsmerkmale, die darauf hinweisen. Dazu gehören:

  • Kaputtes oder rauhes Fell
  • Schorfige oder kahle Stellen
  • Schwellungen
  • Eindrückungen
Erste Hilfe bei Druckstellen

Was kannst du jetzt tun?

Wenn du eine Druckstelle bei deinem Pferd entdeckt hast, dann heißt es zunächst mal: Absolutes Reitverbot! Die betroffene Stelle darf auf gar keinen Fall weiter belastet werden. Denn eine nicht behandelte Druckstelle kann sich immer weiter verschlimmern und zu Entzündungen und nässenden oder eiternden Wunden führen. Diese Ruhephase kann durchaus mehrere Wochen dauern, je nachdem, wie schlimm die Druckstelle bereits ist.

Zudem solltest du unbedingt so früh wie möglich den Tierarzt informieren. Dieser kann sich die betroffene Stelle anschauen und eine erweiterte Diagnose stellen. Je nachdem, um was für eine Art von Druckstelle es sich handelt, können unterschiedliche Maßnahmen angewendet werden.

Schwellungen sollten vorsichtig gekühlt werden. Offene Stellen müssen desinfiziert und sauber gehalten werden, um Infektionen zu vermeiden. Ist bereits eine Entzündung eingetreten, wird der Tierarzt entzündungshemmende Mittel und ggf. Schmerzmittel verabreichen. Auch Antibiotika kann im Fall von offenen Wunden zum Einsatz kommen, um Infektionen zu bekämpfen.

Wenn dein Pferd versorgt ist, solltest du dich auf die Suche nach der Ursache machen. Sieh dir deine Ausrüstung genau an und reflektiere deine Routine beim Aufsatteln. Der Tierarzt kann dir hierbei eventuell helfen und beispielsweise einen Sattel mit schlechter Passform identifizieren.

Doch auch mit optimaler Ausrüstung ist es absolut notwendig, dass die Druckstelle vollständig abheilt, bevor du wieder an das Reiten denken kannst!

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Wie kannst du Druckstellen vorbeugen?

Es gibt einige Dinge, auf die du achten kannst und solltest, um einer Druckstelle beim Pferd vorzubeugen. 

Das fängt schon beim Aufsatteln an. Idealerweise sollte der Sattel auf das Pferd abgestimmt sein, denn jeder Pferderücken ist anders. Achte trotzdem immer gut darauf, dass der Sattel richtig und gerade sitzt und die Satteldecke darunter keine Falten wirft. Das ist nämlich schnell passiert und drückt beim Reiten stark auf die Haut. Auch der Sattelgurt kann beim Fest- oder Nachgurten schnell die Haut einquetschen und so Druck ausüben.

Doch achte beim Aufsatteln auch auf die Reaktion deines Pferdes und nimm jede noch so kleine Auffälligkeit ernst. Ist dein Pferd auffällig unruhig beim Aufsatteln? Gehen die Nüstern häufig nach oben und hält es die Luft an? Dreht es sich vielleicht sogar weg wenn du den Sattel aufsetzen möchtest? All das können Hinweise darauf sein, dass dein Pferd durch Druckstellen Schmerzen beim Tragen des Sattels hat. 

Ein weiterer Tipp um zu sehen, ob der Sattel gut sitzt ist es, dir nach dem Reiten anzuschauen, wo dein Pferd geschwitzt hat. Ist der Schweiß gleichmäßig unter dem Sattel verteilt, sitzt der Sattel gut. Gibt es Stellen, an denen auffällig weniger Schweiß auftritt, dann ist hier der Satteldruck zu hoch und stört die normale Schweißproduktion.

Bau die Suche nach Druckstellen auch in deine Putzroutinge mit ein und sieh dir vorher und nachher genau an, ob du irgendwo Anzeichen findest. Auch wenn du nur einen Verdacht hast, wenn du dir unsicher bist, sprich mit deinem Tierarzt. Denn je früher du die Druckstelle erkennst, desto besser wird sie verheilen und desto früher kannst du wieder auf deinem vierbeinigen Freund reiten.

 

Satteldruck

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